Als der junge Raman aus Tamilnadu, Indien wissen wollte, warum einige indische Götter blau dargestellt werden, erklärte ihm sein Onkel, dass die unermessliche Güte und Größe der Götter durch die himmelblaue Farbe zum Ausdruck gebracht wird. *
Raman gab sich damit nicht zufrieden und forschte als Erwachsener weiter, um herauszufinden, warum der Himmel blau ist.
Sir CV Raman erhielt dafür 1930 den Nobelpreis für Physik.
Die blaue Darstellung von Krishna und Shiva in der hinduistischen Kunst hat mehrere symbolische Bedeutungen:
- Unendliches Bewusstsein: Blau wird oft mit dem Kosmos und dem unendlichen Bewusstsein verbunden. Krishna, als Inkarnation Vishnus, repräsentiert das göttliche Bewusstsein. Die blaue Farbe unterstreicht somit seine kosmische Natur.
- Tiefe Spiritualität: Blau wird auch mit tiefer Spiritualität und Erleuchtung assoziiert. Shiva, als Zerstörer und Erneuerer, ist ein Symbol für die tiefsten Mysterien des Universums. Die blaue Farbe betont seine göttliche Macht und Weisheit.
- Verbindung zum Kosmos: Blau ist die Farbe des Himmels und des Ozeans, die beide in der hinduistischen Kosmologie eine wichtige Rolle spielen. Die blaue Hautfarbe der Götter symbolisiert somit ihre Verbindung zum gesamten Kosmos.
- Shiva und das Gift: In einer bekannten Geschichte trank Shiva das Gift des Ozeans, um die Welt zu retten. Dieses Gift färbte seinen Hals blau, was zu einer weiteren Assoziation zwischen Blau und Shiva führte.
- Transzendenz: Die blaue Farbe hebt die Götter von den gewöhnlichen Menschen ab und betont ihre göttliche Natur und Transzendenz.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Darstellung der Götter in der hinduistischen Kunst sehr vielfältig ist und sich regional und zeitlich unterscheiden kann. Die blaue Farbe ist nur eine von vielen symbolischen Bedeutungen, die mit diesen Gottheiten verbunden sind.
Zusätzliche Aspekte:
- Krishna und die Farbe Gelb: Obwohl Krishna oft blau dargestellt wird, wird er auch oft mit gelber Kleidung gezeigt. Gelb symbolisiert die Erde und zeigt, dass das göttliche Bewusstsein (blau) durch den menschlichen Körper (gelb) begrenzt wird.
- Andere Farben: Andere Götter können auch in verschiedenen Farben dargestellt werden, je nach ihrer spezifischen Bedeutung und den jeweiligen Mythen.
Fazit:
Die blaue Darstellung von Krishna und Shiva ist ein komplexes Symbol, das verschiedene Aspekte der hinduistischen Theologie widerspiegelt. Sie steht für unendliches Bewusstsein, tiefe Spiritualität, Verbindung zum Kosmos, Transzendenz und in einigen Fällen für spezifische Ereignisse in den Mythen.
Das Phänomen des blauen Himmels leichter erklärt:
Stell dir den Himmel als eine riesige Leinwand vor, auf die das weiße Sonnenlicht fällt. Dieses weiße Licht ist eigentlich ein Mix aus vielen verschiedenen Farben, ähnlich wie ein Regenbogen. Wenn das Sonnenlicht durch die Erdatmosphäre dringt, trifft es auf winzige Teilchen, wie Staub oder Wassermoleküle.
- Blaues Licht: Dieses hat eine kürzere Wellenlänge und wird von diesen Teilchen viel stärker abgelenkt als andere Farben. Es wird quasi in alle Richtungen gestreut und erreicht so unsere Augen aus allen Winkeln des Himmels. Deshalb erscheint uns der Himmel blau.
- Andere Farben: Farben wie Rot oder Gelb haben eine längere Wellenlänge und werden weniger abgelenkt. Sie passieren die Atmosphäre eher geradeaus und erreichen uns direkt von der Sonne.
Ein Vergleich:
Stell dir vor, du wirfst einen Ball in einen Raum voller kleiner Kinder. Ein kleiner, leichter Ball (blaues Licht) wird von den Kindern viel leichter abgelenkt und fliegt wild durch den Raum. Ein großer, schwerer Ball (rotes Licht) wird eher geradeaus fliegen.
Warum ist das wichtig?
Diese Entdeckung hat unser Verständnis von Licht und Atmosphäre revolutioniert. Sie hilft uns, Phänomene wie Sonnenuntergänge, Polarlichter und sogar die Farbe von Ozeanen zu erklären.
Zusätzliche Informationen:
- Rayleigh-Streuung: Dieser Effekt, bei dem kurzwelliges Licht stärker gestreut wird als langwelliges, wird nach dem Physiker Lord Rayleigh benannt.
- Blauer Himmel bei Tag, rote Sonne bei Sonnenuntergang: Wenn die Sonne tief am Horizont steht, muss ihr Licht einen längeren Weg durch die Atmosphäre zurücklegen. Dabei wird das blaue Licht so stark gestreut, dass hauptsächlich rotes Licht bei uns ankommt.
Der Raman-Effekt:
Als Raman-Streuung bezeichnet man die unelastische Streuung von Licht an Molekülen. Er ist nach C. V. Raman benannt.