Unlängst bin ich aus einem wundervollen Traum erwacht und konnte noch alle Details davon erinnern. Es war in einem bunten Dorf irgendwo in Indien oder Sri Lanka. Die Menschen sprachen eine der vielen Dialekte der alten Sprache Tamil. Die Melodie und die Gesichtsausdrücke zeigten, dass sie zu einem Stamm von Bauern gehörten. Die Straßen waren eng und ich sah viele Reihenhäuser, die sehr bunt und kunstvoll bemalt waren, jedes Haus in einer anderen Farbe.
Die Farben spiegelten die Farbe der Natur wider. Grün wie die Mangoblätter, rot, grün, gelb und weiß wie die dort wachsenden Bananen. Die Fenster und Türen waren in leuchtendem Orange oder Pink bemalt. Über den Türen konnte man die Namen der Häuser lesen, unter dem Ausbeulung der Öllampen stand der Name der Familie in kindlicher Schrift.
Die meisten Häuser waren klein, wahrscheinlich nur 60 Quadratmeter groß, nur wenige Häuser hatten ein Stockwerk. Jedes Haus hatte am Eingang ein Mandala, genannt Kolam, meistens in Weiß auf der Straße bemalt.Die Kinder spielten, jagten sich gegenseitig, rannten schreiend über die Straßen und spielten Verstecken.
Die Erwachsenen unterhielten sich mit Nachbarn oder verhandelten mit einem Straßenhändler. Ich sah einige Männer in einem Teeladen versammelt, die ihren Chai genossen. Der Chai-Verkäufer war beschäftigt, seinen Chai aus der Kanne in ein kleines Trinkglas zu gießen und dabei eine Schleife aus heißem und köstlichem Chai zu formen.
Die Frauen in ihren traditionellen Saris kochten etwas oder beschäftigten sich mit den Kindern, einige saßen unter einem Banianbaum und erzählten sich etwas oder hörten anderen Frauen zu. Die lauten Kinder schienen sie überhaupt nicht zu stören.
Ich war überall, schaute mir die Menschen an und lächelte über die Witze der Kinder. Irgendwann bemerkte ich jedoch, dass die Menschen mich nicht bemerkten, als wäre ich unsichtbar. Ich war von dieser Erkenntnis erschrocken und wachte plötzlich auf.